Seit August 2017 geht die EU gegen die Billigkonkurrenz aus China vor. Regierungsvertreter der EU-Mitgliedsstaaten einigten sich mit Vertretern des Europaparlaments und der EU-Kommission auf Strafzölle auf Billig-Stahl aus China. Unter dem Deckmantel "Handelsschutzinstrument" werden Stahl-Importe aus China mit Strafzöllen von bis zu 28,5 Prozent des Preises belegt, hier auf besimmte korrosionsbeständige Stahlerzeugnisse. Nicht auf China-Müll, nein die Stahlbranche...
Besagter Strafzölle betreffen Stahlerzeugnisse, die im Baugewerbe, aber auch bei der Herstellung von Haushaltsgeräten oder kleinen geschweißten Rohren verwendet. Die Strafzölle sollen ausländische Waren teurer machen und so die heimische Hersteller vor unlauterer Konkurrenz schützen.
Mittlerweile gibt es eine ganze Reihe anderer Strafzölle ("Antidumpingzölle") auf Stahlerzeugnisse aus China.
Nach der Ankündigung von US Präsident Trump, dass er Billigstahl aus Europa mit Strafzöllen belegen will, um die eigene Wirtschaft zu schützen, reagiert die EU verschnupft, weil damit auch Stahlimporte aus der EU betroffen sind. Die USA macht also genau das gleich wie die EU mit Billigstahl aus China. Die EU proben nun den Zwergenaufstand: Wenn die USA Strafzölle auf Stahl aus der EU einführt, wolle die EU ebenfalls die USA mit Strafzöllen belegen.
Nach dem Zwergenaufstand der EU denkt nun US Präsident Trump an Strafzölle für Autos aus der EU nach: Wenn die Europäer als Antwort auf die von ihm angekündigten Strafzölle auf Stahl und Aluminium nun auch ihre "schon massiven" Zölle für US-Unternehmen weiter anheben würden, dann "werden wir einfach eine Steuer auf ihre Fahrzeuge erheben, die frei in usner Land strömen" twitterte Trump.
Von Strafzöllen wären vor allem Fahrzeuge deutscher Hersteller betroffen. 2017 sind die Verkaufszahlen von US-Autoherstellern zurückgegangen, während deutsche Hersteller zulegten. Der US-Automarkt ist der zweitwichtigste Markt.
Für 2018 rechnen US Hersteller General Motors (GM), Ford und Fiat Chrysler mit weiteren Rückgängen. Die deutschen Autobauer haben dagegen die Absatzzahlen in den USA verbessern können. Alleine Volkswagen verkaufte in den USA 26.660 Autos, sechs Prozent mehr als im Vorjahresmonat. VW-Tochterunternehmen Audi und Porsche machten 12 und 20 Prozent mehr Umsatz. Auch BMW und Daimler legten zu.
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