Deutschland. Sei es aus ethischen Gründen wegen der Massentierhaltung und dem Leid der Tiere oder man achtet mehr auf die Gesundheit: Immer mehr Menschen ernähren sich vegetarisch oder vegan.
Viele bezeichnen sich als Flexitarier und essen nur noch gelegentlich Fleisch und greifen immer mehr zu Fleischalternativen. Von 2007 bis 2014 hat sich die Zahl der Vegetarier in Deutschland verdoppelt.
Das Geschäft mit vegetarischen Teilfertiggerichte wie Tofu hat sich von 2008 (22,02 Millionen Euro) bis 2012 (57,96 Euro) verdreifacht.
Der VEBU (Vegetarierbund Deutschland) schätzt, das es in Deutschland rund 7,8 Millionen Vegetarier gibt (Stand Januar 2015), was etwa zehn Prozent der Bevölkerung entspricht und 900.000 Veganer (1,1%).
Auch viele Prominente sind Vegetarier wie Alexandra Neldel, Angela Bassett, Brigitte Bardot, Danny De Vito, David Duchovny, Dustin Hoffman, Julia Roberts, Kim Basinger, Michelle Hunziker, um nur ganz wenige zu nennen.
Prominente Veganer: Al Gore (US-Politiker), Alec Baldwin, Alicia Silverstone, Avril Lavigne, Beau Bridges, Bill Clinton, Carl Lewis, Demi Moore, Michelle Pfeiffer, Pamela Anderson oder Jennifer Lopez, auch hier nur auszugsweise wenige.
Auch historische Perönlichkeiten waren Vegetarier oder Veganer: Albert Einstein, Alexander von Humboldt, Benjamin Franklin, Bonifatius, Buddha, Charles Darwin, Christian Morgenstern, Diogenes, Emanuel Swedenborg (1688-1772), Franz Kafka, George Bernard Shaw, George Harrison, Isaac Newton, Leonardo Da Vinci, Mahatma Gandhi, Plato, Pythagoras, Richard Wagner, Schopenhauer, Socrates, Steve Jobs, Thomas Edison, Voltaire, Wilhelm Brockhaus, Wilhelm Busch. Auch hier nur ein ganz kleiner Auszug.
Immer häufiger werden vegane Köche zum Sternekoch (vegan). Die Zeit von früher ist vorbei, als man noch Tiere gegessen hat.
Unlängst stufte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Wurst und Fleisch 2015 als krebserregend ein. Auch Skandale wie Dioxin, Schweinepest, Vogelgrippe, BSE oder Ehec haben den Fleischkonsum etwas gedämpft.
Dennoch stieg der Export von Fleisch in Deutschland seit 2005 von 2,3 auf 4,0 Millionen Tonnen Fleisch.
Zum 1. März 2013 wurden in 199.200 landwirtschaftlichen Betrieben Tiere gehalten. Das sind rund 70 Prozent aller Betriebe. In deren Ställen oder auf deren Weiden standen etwa 12,4 Millionen Rinder, 28,7 Millionen Schweine, 177,3 Millionen Stück Geflügel, 461.000 Pferde und Esel, 1,9 Millionen Schafe sowie 130.000 Ziegen. Im Vergleich zur Agrarstrukturerhebung 2007 ging die Anzahl landwirtschaftlicher Betriebe mit Tierhaltung relativ stark zurück, und zwar um etwa 39.200 Betriebe oder gut 16 Prozent (jährlich -3,0 Prozent).
Die Anzahl der in Deutschland gehaltenen Rinder stieg innerhalb eines Jahres um knapp 1 Prozent auf 12,7 Millionen Stück im Mai 2014. Damit ist der deutsche Rinderbestand 2014 das zweite Jahr in Folge gewachsen. Hauptgrund für diese Entwicklung ist das Aufstocken der Milchkuhherde. Im Gegensatz dazu verringerte sich die Zahl der Rinderhalter im gleichen Zeitraum um fast 2 Prozent auf 155.000 Betriebe. 74 Prozent der Schweine in Betrieben mit 1.000 und mehr Schweinen.
Ganz anders sieht es dagegen in Indien aus: Hier sind 40 Prozent der Bevölkerung Vegetarier. Selbst McDonalds hat vegetarische Filialen eröffnet.
In Deutschland verzehrt jeder Deutsche im Durchschnitt 60 Kilogramm Fleisch pro Jahr.
Hausschlachtungen finden sich in den Statistiken nicht.
Einen Einblick in die grausame Welt der Massentierhaltung finden Sie bei der Tierrechtsorganisation Peta:
Mehr Information unter:
https://www.peta.de/60-sekunden
Das sind nur ein paar Beispiele für den Alltag in der Massentierhaltung.
Die polnische Regierung führt Gespräche mit Japan, um Exporte von lebenden Pferden zu erlauben. Peta fordert, die Transporte zu STOPPEN!
Das passiert mit Pferden in japanischen Schlachthöfen:
http://yt2fb.com/zobacz-jak-wyglda-eksport-koni-do-japonii-2
Würden sich der Mensch vegan ernähren, wäre Nahrung im Überfluß da und es gäbe keinen Hunger auf der Welt.
Wir verfüttern 98 Prozent der Sojaernte an "Nutztiere". Über diesen Umweg bleibt ein Bruchteil der Nahrung übrig. Je nach Tierart werden bis zu 16 kg pflanzliche Nahrung für die Erzeugung von 1 kg Fleisch notwendig.
Seitan wird aus Weizen gemacht und ist als Fleischersatz besonders beliebt: Gut gewürzt schmeckt er ähnlich wie Fleisch und fühlt sich beim Essen auch so faserig an.
Tofu und Soja (Tofu ist aus Sojabohnen), Seitan, Soja oder das teure Tempeh (der Geschmack ist sehr speziell).
Lupine ist der idealer Fleischersatz: Kalorienarm, fettarm, rein pflanzlich, laktose- und cholesterinfrei — nicht unbedingt Begriffe, die man mit Leberwurst, Pralinen oder Fleisch in Verbindung bringen würde. Die Zielgruppe für diese Produkte ist sehr groß. Zum einen sollen damit Menschen angesprochen werden, die ihren Fleischkonsum reduzieren möchten, aber die saftige und faserige Textur von Fleisch nicht missen wollen. Besonders sollen aber Vegetarier und Veganer von der Lupine profitieren. Denn die Lupine liefert mehr Eiweiß als die meisten anderen Pflanzen, und auf die Eiweißzufuhr sollte man bei einer vegetarischen Ernährung achten.
Die Grüderin der Tierrechtsorganisation Peta verstarb 2016 und hinterließ ein Testament, in dem sie auch nach ihrem Tod für Tiere einsetzen will. Hier en Auszug:
1. Schneidet ein paar Stücke Fleisch aus meinem Körper und grillt sie.
2. Zieht mir die Haut ab und macht daraus die erste auf freiwilligen Wunsch entstandene Echsen-Handtasche (Leder).
3. Zerlegt meine Beine und macht daraus menschliche Schirmständer. (Bezugnehmend auf die Elefantenfüße und Tigerfelle).
4. Nehmt mir einen Augapfel heraus und lasst ihn über die Environmental Protection Agency (EPA) wachen. (Thema Tierversuche)
5. Schickt meinen Zeigefinger an Ringling Bros. and Barnum & Bailey Circus. (Tierleid im Zirkus)
6. Schickt meine Leber vakuumverpackt als menschliche Foie gras nach Frankreich. (Foie gras ist ein grausames Geschäft: Enten und Gänsen wird dafür mehrmals am Tag Getreide unter Zwang in den Rachen gepumpt, um die Leber verfetten zu lassen.).
7. Schneidet mir die Ohren ab und macht daraus Hörhilfen. (Kritik an dem Fellhandel und die Schreie der Tiere bei der Robbenjagd).
Leder ist Tierhaut, die durch Gerbung haltbar gemacht wird. Bis heute gibt es immer noch die Falschannahme, Leder sei ein Nebenprodukt der Fleischindustrie, was aber falsch ist. 40 % der Schlachtungen weltweit dienen ausschließlich der Lederindustrie!
Auch bei der Kleidung ist das Bewusstsein auf Vegane Kleidung gestiegen. Immer weniger Menschen wollen Kaschmir oder Angore tragen, weil Kaschmir (auch Cashmere) — das Unterfell der gleichnamigen Kaschmirziege — den Tieren oft brutal mit Drahtbürsten aus ihrem Fell gerissen wird oder bei der Angora Produktion, bei denen die Angorakaninchen in China (90 Prozent der Produktion), wo es keine Tierschutzgesetze gibt, festgespannt werden und bei vollem Bewusstsein gerupft oder mit scharfen Messern geschoren, wobei sie sich beim Fluchtversuch oft verletzen. Für die Tiere endet diese Prozedur in einer Schockstarre und beginnt alle 3 Monate erneut.
Auch die Produktion von Seide ist mit Leid verbunden. Verwendet werden hier von Seidenraupen gewebte Kokons aus Seidenfasern. Um die Fasern von der Industrie verwenden zu können, werden die Raupen lebend mit kochendem Wasser verbrüht. Für nur eine einzige Bluse müssen so rund 2.500 Raupen getötet werden.
Auch der Verzicht auf Federn in Kleidung oder bei der Bettwäsche steigt - Oft werden die Tiere 5- bis 10-mal brutal gerupft, bevor sie geschlachtet werden.
Auch verwechseln viele die pflanzliche Baumwolle mit der tierischen Wolle. Der Großteil der Wolle kommt von Merinoschafen aus Australien. Die Wolle von deutschen Schafen ist selten fein genug für den Markt und landet meist einfach auf dem Müll. Bei der Schur werden die Tiere oft misshandelt. Beim sogenannten Mulesing wird den Merinosschafen außerdem das Fleisch rund um den Schwanz — ganz ohne Betäubung — entfernt. Diese Prozedur soll Fliegenbefall verhindern, der erst durch die extreme Züchtung zustande kam.
Das immer mehr Menschen gegen Massentierhaltung, Tierleid und die Ausbeutung von Tieren sind, zeigt ein Beispiel aus dem Internet, bei dem kostenlos ein echter kostenloser Doktortitel gegen Tierleid erzeugt werden kann. Ein Großteil der Werbeeinnahmen bei der Erzeugung des Doktortitel für Menschlichkeit (Doctor of Humanity) gehen an die Tierrechtsorganisation Peta.
Die Serie Gesundheit und Ernährung wird fortlaufend erweitert. Hier finden Sie Informationen rund um das Thema Gesundheit, Ernährung, Rezepte zum Veganen Kochen, Herstellung von pflanzlichen Fleischersatz Seitan und vieles mehr.
Vebu.de - Vegetarierbund Deutschland
Peta.de - Deutschlands größte Tierrechtsorganisation
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