Entführungen durch Außerirdische: Betty und Barney Hill

Das Ehepaar Betty (eigentlich Eunice Elizabeth Barrett, 1919-2004[1]) und Barney Hill (1922-1969[2]) berichtete, in der Nacht vom 19. zum 20. September 1961 Opfer einer Nahbegegnung der vierten Art gewesen zu sein, indem es einem UFO begegnet und von den Insassen kurzzeitig in das Objekt entführt worden sein soll, wo es mehreren Experimenten und chirurgischen Eingriffen unterzogen worden sei. Bei den Entführern soll es sich um Außerirdische gehandelt haben. Das Ereignis gilt als unbewiesen.

Entführung durch Außerirdische

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Während einer nächtlichen Autofahrt auf einem einsamen Abschnitt des U.S. Highway 3 in den White Mountains (New Hampshire) beobachteten die Hills ein helles, fliegendes Objekt. Später fanden sie sich 60 Meilen weiter südlich in ihrem Auto sitzend wieder, ohne sich an das inzwischen Vorgefallene erinnern zu können. Die Hills meldeten ihre Beobachtung beim örtlichen Luftwaffenstützpunkt.[3] Fünf Tage nach dem Vorfall schickte Betty Hill ferner eine kurze Meldung an das private Untersuchungskomitee NICAP (National Investigation Committee of Aerial Phenomena) und wurde daraufhin von einem Mitarbeiter der Organisation befragt. Bei den Hills traten ihren Angaben zufolge einige Tage später psychische Folgen wie Albträume, Schlaffheit und Angstzustände auf. Einige Monate später suchten sie deshalb einen Therapeuten auf. Dieser vermittelte sie nach erfolgloser Behandlung Ende 1963 an den Psychiater Benjamin Simon, der sie unter Hypnose befragte.

Erst unter Hypnose(!) schilderten die Hills zahlreiche Details einer Begegnung mit fremden Wesen. Sie seien von zwergenhaften grauen Wesen angehalten, an Bord eines UFOs gebracht, befragt und mehrfach medizinisch untersucht worden. Betty Hill seien Haar-, Haut und Nagelproben sowie Ohrenschmalz abgenommen worden. Auch sei ihr eine Sternenkarte gezeigt worden. Später seien sie von den Wesen darauf konditioniert worden, die Erlebnisse zu verdrängen. Allerdings widersprachen sich die Eheleute bei ihren Schilderungen in einigen Punkten, beispielsweise bei der Beschreibung der Aliens.

Der schon vor dem Ereignis chronisch kranke Barney Hill starb 1969 an einer Gehirnblutung. Betty Hill vertrat ihre Version der Nacht bis zu ihrem Tod im Alter von 85 Jahren.

Bewertung

Die Entführung durch Außerirdische von Betty und Barney Hill gehört zu den wichtigsten Ereignissen der Ufologie und markiert als Archetypus den Beginn der Welle von Entführungen durch Außerirdische in den 1960er Jahren. Die Details des Falls tauchen in den nächsten Jahrzehnten in den meisten weiteren Entführungsfällen wieder auf: das Aussehen der Außerirdischen, das Phänomen der fehlenden Zeit, die medizinischen Untersuchungen, die Kommunikation per Gedankenübertragung sowie die Beteiligung des US-Militärs.[4]

Mehrere Ufologen behaupten, die Hill-Entführung durch Außerirdische beweisen zu können. Jedoch wurde keine der als Beweis aufgeführten Argumentationen von der Allgemeinheit akzeptiert. Jacques Vallée hält die Vorgänge für ein uraltes irdisches Phänomen und wies auf die Übereinstimmung vieler Schilderungen der Hills mit tradierten religiösen, mythischen und märchenhaften Vorstellungen hin, beispielsweise den Beschreibungen von Geistern, Feen und Dämonen.[5] Der Psychiater der Hills, Simon, stellte die Hypothese auf, das gemischtrassige Paar (Barney war ein Afroamerikaner, Betty eine Weiße) habe möglicherweise mit der Geschichte tiefliegende ungelöste Konflikte aufgearbeitet.[6] Eine tatsächlich erfolgte Beobachtung durch die Hills wird von ihnen aber nicht angezweifelt. Ebenfalls dafür spricht: "das von den Hills beobachtete Objekt wurde auch vom militärischen Radar erfasst".[7]

Außerhalb des Kreises der Ufogläubigen wurde dagegen schon früh Skepsis und Kritik an der Realität der Entführung durch Ausserirdische laut. Es wurde moniert, dass die Hills erst mehr als zwei Jahre nach dem Vorfall die "wahren" Hintergründe geschildert hatten. Der SPIEGEL erwähnte 1966 als Erklärung das bisherige Illustriertenhonorar der Hills: 96.000 DM.[8] Im Laufe der Jahre wurden auch verschiedene wissenschaftliche Erklärungsversuche des Entführungsphänomens unternommen. Im Fokus der meisten Untersuchungen stand die Frage, welche psychischen oder physiologischen Vorgänge diese Wahrnehmungen hervorgerufen oder wirkliche Erlebnisse verformt haben könnten. Dabei wurde unter anderem diskutiert, ob es sich bei den Erlebnissen um fehlinterpretierte kognitive Prozesse handelt, also um psychische Illusionen ähnlich den optischen Täuschungen, oder ob die unter Hypnose gewonnenen Beschreibungen falsche Erinnerungen sind.[9]

Literatur

Film/Fernsehen

Quellen anzeigen 1) Grabstätte mit Beschreibung; Eintrag in der NNDB (Notable Names Database)
http://www.findagrave.com/cgi-bin/fg.cgi?page=gr&GRid=9674737&
2) Grabstätte mit Beschreibung; Eintrag in der NNDB (Notable Names Database)
http://www.findagrave.com/cgi-bin/fg.cgi?page=gr&GRid=21341985
3) Der Luftwaffenbericht wird u. a. zitiert in: Jacques Vallée: Dimensionen. München 1996, S. 135 f.; dort auch eine der (zahlreichen) Schilderungen des Falls, S. 135-140.
4) siehe dazu u. a.: Keith Thompson: Engel und andere Außerirdische. UFO-Phänomene in neuer Deutung. München 1993; Jacques Vallée: Dimensionen. München 1996; Chris A. Rutkowski: A World of UFOs. Toronto 2008; Peter Brookesmith: Alien Abductions. New York 1998.
5) Jacques Vallée: Dimensionen. München 1996, S. 139f.; siehe auch Keith Thompson: Engel und andere Außerirdische. UFO-Phänomene in neuer Deutung. München 1993.
6) siehe Keith Thompson: Engel und andere Außerirdische. UFO-Phänomene in neuer Deutung. München 1993, S. 99.
7) Jacques Vallée: Dimensionen. München 1996, S. 135.
8) Schweifende Lichter. In: Der Spiegel. Nr. 51, 1966, S. 166; online auf: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-46415472.html
9) Auflistung der Theorien mit Belegen im Artikel Entführung durch Außerirdische
https://de.wikipedia.org/wiki/Entf%C3%BChrung_durch_Au%C3%9Ferirdische#Wissenschaftliche_Erkl%C3%A4rungsversuche