Der Begriff Psychokinese, auch Telekinese, (von griechisch téle "fern" oder telos "Ferne, Ziel" bzw. psyche "Seele" und kinésis "Bewegung") bezeichnet die Fähigkeit eines Menschen per Gedankenkraft Gegenstände zu bewegen. Die Psychokinese ist eines der Hauptgebiete der Parapsychologie.
Der Begriff Psychokinese (früher: Telekinese) bezeichnet den Oberbegriff, darunter unterscheiden manche Parapsychologen Unterkategorien wie die Makropsychokinese, bei der sich Gegenstände sichtbar verformen oder bewegen; bei der Mikropsychokinese sollen Elektronik oder radioaktiver Zerfall mit Gedankenkraft verändert werden.
Damit verwandt ist auch der Begriff der Pyrokinese, der angeblichen Fähigkeit, alleine mit Kraft der Gedanken Feuer zu entfachen. Bei der Kryokinese sollen Gedanken Wasser zum gefrieren bringen. Ähnlich wie der bei der Aerokinese, bei der die Luft verändert werdne soll. Ferrokinese bezeichnet die Veränderung magnetischer Metalle und Biokinese, die auf biologische Systeme Einfluss nehmen soll.
Einer der ersten, die sich über Telekinese Gedanken machten, war Sir Francis Bacon, einer der großen philosophischen Größen des elisabethanischen Englands. In seiner 1627 verfaßten Essaysammlung "Sylva sylvarum: Oder eine Geschichte der Natur" stellte er die Theorie auf, daß der Mensch über eine verborgene Kraft verfüge, die durch das "Bündeln von Gedanken" die materielle Welt beeinflussen könne.
Größere Bekanntheit erreichte die Telekinese durch den Kinofilm Carrie (1976), basierend auf dem gleichnamigen Buch von Stephen King. Auch der englisch-französische Film Der Schrecken der Medusa (1978) fällt in diesen Bereich.
Obwohl Geschichten über telekinetische Phänomene überliefert sind, konnte bisher kein wissenschaftlich anerkannter Nachweis ihrer Existenz erbracht werden.
Anders als beim Poltergeistphänomen, bei dem die Psychokinese unbewußt in Erscheinung tritt, ist die Telekinese nicht kontrolliert eingesetzt werden.
Der Parapsychologie Pionier Joseph Banks Rhine (1895-1980) führte an der Duke University in Durham Experimente zur Telekinese durch. Er konstruierte erste Maschinen wie z.B. mechanische Würfel, bei denen die Versuchsperson ein bestimmtes Augenpaar hervorrufen sollte. Die einzelnen Versuche wurden schriftlich festgehalten und am Ende ausgewertet.
Helmut Schmidt (1928-2011) war ein deutsch-amerikanischer Physiker, der durch seine Forschung in der Parapsychologie bekannt wurde. Er lehrte Theoretische Physik an Universitäten in Deutschland, Kanada und den USA.
Von 1969 an widmete sich der Physiker Schmidt am Rhine Research Center der Duke University (Durham) und 1974 bis 1993 bei der Mind Science Foundation (San Antonio) der Untersuchung parapsychologischer Erscheinungen.
In den 70ern fürhte der Physiker Helmut Schmidt mit selbst hergestellten Zufallsgeneratoren mit radioaktivem Zerfall, der nicht beeinflusst werden kann. Die Impulse sollten Lichtsignale beeinflussen, z.B. sollte eine rote oder grüne Birne aufleuchten). Die Personen in dem Experiment hatten die Aufgabe, die Lampen alleine durch ihre Gedanken zu verändern, z.B. die grüne Birne öfters anschalten wie die rote Birne. Tatsächlich zeigte sich eine immer wiederholende Abweichung.
Schmidt baute die ersten Zufallsgeneratoren, die nach ihm benannte "Schmidt-Maschine". Schmidt forschte nach der Fähigkeit, mit Gedankenkraft auf Materie einzuwirken (Psychokinese). Dabei wirkte die Testapparatur auf dem zufälligen Zerfall radioaktiven Strontium-90-Atomen. Der Zerfall beeinflusste den Geigerzähler, der entschied, welches der vier Lampen aufleuchtet. Schmidt forschte auch nach Präkognition (Hellsehen in die Zukunft), Bei der hier beschriebenen Versuchsanordnung musste die Testperson vorher einen der vier Lampen raten, die aufleuchten wird.
Schmidt erarbeitete zusammen mit dem Physiker Henry Stapp (geb. 1928) vom Lawrence Berkeley Laboratory eine Experiment zur Retropsychokinese.
Die Versuchsreihen wurden in mehrere Laboren auf der ganzen Welt repliziert (wiederholt). Insgesamt liegen dazu mehr als 800 Protokolle von Versuchsreihen aus 68 Forschungsintitute vor. Die Versuchsergebnisse zeigen deutlich, dass unsere Ansicht unseres Bewusstsein über Materie nicht vollkommen richtig ist.
Eine Metaanalyse im Jahr 2006 untersuchte 380 Versuchsreihen zur Psychokinese. Das Ergebnis zeigte, das Telekinese nicht wirklich erwiesen ist. Das Ergebnis der Versuchsreihen zeigte – umgekehrt proportional – vom Versuchsanordnung abhängig war.
Das Princeton Engineering Anomalies Research (PEAR) Institut an der Princeton University (New Jersey) erforschte die Veränderung von maschinellen Prozessen alleine durch das menschliche Bewusstsein (Telekinese im weitesten Sinne, Human/Machine Anomalies). Das PEAR-Programm wurde 1979 von Robert G. Jahn (Foto oben mit Brenda Dunne) gegründet.
Die Versuche sind meist gleich: z. B. sollen Testpersonen versuchen, durch ihre Gedanken eine Würfelmaschine zu beeinflussen, mehr Sechsen zu würfeln. Bei einer anderen Versuchsanordnung sollte die Testperson einen Zufallsgenerator mit radioaktivem Zerfall so beeinflussen, dass z.B. mehr Einsen statt Nullen angezeigt werden.
Das PEAR befasste sich in der Hauptsache mit den Versuchsreihen zu: 1. Human/Machine Anomalies (Mensch-Maschine Beeinflussung), 2. Remote Perception (Sinneseindrücke über weitere Entfernung) und 3. Theoretical Models (Theoretische Modelle), bei der versucht wurde, beobachtete Vorgänge zu erklären)
Das PEAR wurde im Februar 2007 von der Princeton University geschlossen. Die Versuchsreihen sollten aber mit dem Global Consciousness Project von den US-Unternehmen Psyleron, Inc. und den International Consciousness Research Laboratories (ICRL) weitergeführt werden.
Beim Global Consciousness Project (dt. "Globales Bewusstseinsprojekt", Abk. GCP) arbeiten rund 100 Wissenschaftler und Ingenieure in aller Welt zusammen. Mit an der Princeton entwickelten Zufallsgeneratoren sammelt man seit 1998 weltweile Netzwerk Daten, die ein "globalen Bewusstseins" beweisen sollen. Der Denkansatz des GCP ist, das Katastrophen wie z.B. Terroranschläge bei vielen Personen starke Emotionen hervorrufen, die von entsprechenden Messgeräten registriert werden. Die Auswertung der Daten erfolgt in Princeton.
Dabei sind die Messinstrumente rund 50 Dioden in unterschiedlichen Ländern, die ein weißes Rauschen erzeugen. Die jeweilige Gemütslage der Bevölkerung in der Umgebung soll dabei das Rauschen verändern. Die digitalisierten Rauschwerte sollen den "Zustand" des "globalen Bewusstseins" anzeigen.
Einen starken Anstieg der Messergebnisse zeigte das Projekt Stunden vor den Terroranschlägen vom 11. September 2001. E. C. May und S. James P. Spottiswoode untersuchten die Behauptung und kamen zu der Schlussfolgerung, dass die angeblichen Ausschläge das Ergebnis willkürlicher Verfahrens- und Parameterwahl waren.
Ein Problem der Feldversuche sind die fehlenden Kontrollversuche. Zum Vergleich wurden keine richtigen Daten vom GCP-Netzwerk genutzt, sondern willkürliche Zufallszahlen. Das Global Consciousness Project zeigt die Signifikanzniveau zu verschiedenen Ereignissen auf, aber es fehlen Vergleichswerte aus anderem Zeitepisoden. Erst durch ein Vergleich von "Ereignisdaten" und "Kontrolldaten" der Zufallsgeneratoren im "Leerlauf" kann man zu einem echten Urteil kommen.
Der israelische Taschenspieler Uri Geller (geb. 1946) lebt heute in England. Er behauptet von sich, "übersinnliche" Kräfte zu besitzen, allerdings sind keine Vorführungen normale Zauberkunststücke.
Geller behauptet, er sei mit fünf Jahren im Garten durch einen hellen Lichtblitz zu Boden gestreckt worden. Beim Mittagsessen (Suppe) habe sich sein Löffel gebogen und sei gebrochen.
Bekannt wurde Uri Geller durch den vermögenden Parapsychologen Andrija Puharich (1918-1995) aus New York, der später auch eine Geller Biographie schrieb. Puharich glaubte, Gellers Taschenspielertricks seien echte paranormale Fähigkeiten.
Richtig bekannt wurde Uri Geller in den 1970er-Jahren durch seine Auftritt im Fernsehen, in denen er angeblich durch telepathischen Kräfte (Telepathie = Gedankenübertragung oder Gedankenlesen) ihm unbekante Malereien nachzeichnete, Uhren, die stehengeblieben waren wieder zum Ticken brachte und Besteck verbogen. Geller behauptete immer wieder, er bewirke die Effekte mit paranormalen Fähigkeiten. Zauberküstler aber verwiesen auf Taschenspielertricks. In einem Interview behauptete Geller ernsthaft, er glaube, seine "Kräfte" von Außerirdischen des Planeten "Hoova" oder von "Gott" erhalten habe. Den Durchbrachte schaffte Uri Geller In Deutschland durch den Auftritt im Fernsehen am 17. Januar 1974 in der Wim-Thoelke-Show Drei mal Neun.
Nach Jahrzehnten hatte Geller seinen Cameback 2004 mit der deutschen Sendereihe Die Uri-Geller-Show. RTL erreichte mit der Sendung einen Marktanteil von 25.,5 Prozent, was etwa sechs Millionen Zuschauer entsprach. Im Januar 2008 folgte die Fortsetzung mit der The next Uri Geller (ProSieben). Gellers Ansichten zu Aliens haben sich verändert. Ein angeblicher CIA Wissenschaftler habe ihm damals viel Unsinn eingeredet. An Ausserirdische und Ufos glaube Geller aber immer noch.
Geller behauptet von sich, er habe mit seinen übersinnlichen Kräften Unternehmen geholfen, Diamanten, Kohle und Gold aufzuspüren. Immer wieder behauptet Geller in Zeitungen und TV, er habe Ereignisse vorhergesehen oder selbst verändert. Etwa will Geller bei der Fußball EM 1996 den Fußball telekinetisch beeinflusst haben. Immer wieder suchte Geller die Nähe von Prominenten, etwa sei er gut mit Michael Jackson bekannt gewesen...
Geller hat viele Physiker und Wissenschaftler mit seinen Taschenspielertricks hinters Licht geführt. In dem Magazin Nature erschien 1974 ein Artikel von Russell Targ und Harold Puthoff vom SRI International (SRI), die über Gellers angebliche hellseherischen Fähigkeiten schrieben. Im Editorial wird die Versuchsreihe als "schwach in Design und Ausführung", "beunruhigend unklar" bezüglich experimenteller Details, "unbehaglich was Vorkehrungen gegen fehlerhafte Schlussfolgerungen betrifft", bezeichnet. Den Wissenschaftlern wird Naivität und "ein Mangel an Qualifikation" vorgeworfen. Nature wollte mit der Veröffentlichung des Artikels anderen die Möglichkeit geben, Qualität des Versuchsaufbaus des SRI Institutes zu beurteilen. Gleichzeitig wies das Magain auf eine 16-seitige Artikel des Physikers Joseph Hanlon im New Scientist hin, in der zwei Monate lang versucht wurde, die SRI-Experimente nachzustellen.
Seit der fragwüdrigen Versuchsreihe vom SRI lehnte Geller wissenschaftliche Untersuchungen seiner angeblichen "übernatürlichen Kräfte" ab. Die Forderung nach einer Untersuchung von James Randi im Rahmen der "Eine-Million-Dollar-Herausforderung" lehnte Geller auch ab.
Im Jahr 1974 lud der Wissenschaftsredakteur Thomas von Randow von der Zeitung Die Zeit Uri Geller zu einem psychokinetischen 100.000-DM-Experiment ein. Trotz mehrfachen Nachfragen, bekam Randow nie eine Antwort.
1973 trat Uri Geller in der Fernsehserie Tonight Show mit Johnny Carson auf. Er sollte den Zuschauern seine angeblichen übersinnlichen Fähigkeiten zeigen. Doch er versagte. Zauberkünstler James Randi hatte im Vorfeld zur TV Shot die Requisiten überwacht, das nichts von Geller manipuliert werden sollte. Uri Geller konnte in dieser Sendung keine Fähigkeiten zeigen...
Bei Gellers Löffelbiegetrick vermutete man schon in der Anfangszeit eine Manipulation durch eine quecksilberhaltige Verbindung, die die L&oum;ffel zu Erweisen bringe. Diesen Zaubertrick verwendeten Bühnenmagier schon im 19. Jahrhundert. Der Spiegel hat bereits kurz nach Uri Gellers TV Auftritt bei Wim Thoelke (Drei mal Neun) 1974 eine von Uri Gellers Gabel von der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung untersuchen. Dabei wurde eine wässrigen Quecksilbernitratlösung festgestellt.
Nur kurze Zeit danach erreichte er den "Geller-Effekt" einfach durch mehrmaliges Vorbiegen der Löffel. Also eine einfache Materialermüdung.
Skeptikerbewegung zeigten regelmäßig, dass es sich bei Gellers angebliche paranormale Fähigkeiten nur um Taschenspielertricks handelt. Mit dem Zauberkünstler James Randi führte Geller mehrere Rechtsstreitigkeiten. Neben James Randi gehört Magic Christian zu Uri Gellers Kritikern. Der theoretische Physiker Jack Sarfatti war anfangs von Gellers Fähigkeiten überzeugt, wurde dann aber zum Kritiker.
Uri Geller hat fast alle Kritiker verklagt. 1991 verklagte Uri Geller den Zauberkünstler James Randi auf 15 Millionen US-Dollar Schadenersatz wegen eines Artikels von Randi in der Herald Tribune vom 9. April 1991. Das war bereits der dritte Rechtsstreit gegen James Randi. Natürlich wurde die Anklage — wie auch die vorausgegangenen und folgenden — abgewiesen. In einem offenen Brief der Uri Geller Associates (Berkshire) drohte Geller damit, dass er Kritiker wie "Randi in jedem Land verklagen werde, in dem es ihm möglich sei, gegen die Lügen Randis vorzugehen". Geller behauptete, was der Zauberkünstler Randi über ihn verbreite, sei angeblich nicht die Wahrheit.
Auch Uri Gellers Klage gegen den Verlag Prometheus Books wurde abgewiesen, und Geller musste im Gegensatz Schadenersatz an den Verlag zahlen. Danach versuchte Uri Geller wieder die US-amerikanische Skeptikerorganisation CSICOP zu verklagen — erfolglos. Nach fünf Jahren Rechtsstreit wurde Uri Geller 1995 in einer außergerichtlichen Einigung zu einer Schadenersatzahlung an die Gegenseite verpflichtet.
Im November 2000 verklagte Uri Geller das Unternehmen Nintendo. Auf einer von Nintenso produzierten japanischen Pokémon Sammelkarte war ein Pokémon namens Yún-gera abgebildet, das in einer Hand einen verbogenen Löffel hielt und laut Beschreibung "Alpha-Wellen" ausstrahlen kann. Geller klagte auf Verletzung der Persönlichkeitsrechte. Im November 2002 wurde Uri Gellers Klage gegen Nintendo vom Bezirksgericht Los Angeles abgewiesen.
Uri Geller war Jude
.Daniel Dunglas Home (1833–1886) war ein schottischer Zauberkünstler und ein spiritistisches Medium, das unter Anhängern als eines der bedeutendsten Psychokinese-Medien des Viktorianischen Zeitalters gilt.
D. D. Home demonstrierte angebliche paranormale Fähigkeiten wie Levitation (Schweben) von Menschen und Dingen, Feuerunempfindlichkeit oder Sinnestäuschungen. Mit seinen Zaubertricks erstaunte D. D. Home mehr als 35 Jahre lang sein Publikum, zu denen auch Staatsoberhäupter gehörten.
D. D. Home veranstaltete regelmäßig unentgeltliche spiritistische Séancen. Dabei lebte er von den Spenden seiner Gäste. Beliebt waren seine Tricks wie Levitation (Schweben) von Menschen und Dingen, Klopfgeräusche und Berührungen durch unsichtbare Hände. In der Spiritistischen Szene machte Home schnell bekannt.
In England trat er als Zauberkünstler und Medium auf. In Homes Shows zeigte er seine Tricks bei Tageslicht
Zu den Gästen seiner spiritistischen Sitzungen gehörten etwa der Wissenschaftler David Brewster, die Autoren Edward Bulwer-Lytton und Anthony Trollope, der Sozialist Robert Owen. Home trat auch vor Napoleons III. auf. Königin Sophie der Niederlande schrieb über Home: "Ich sah ihn viermal... ich fühlte eine Hand, die meine Finger umdrehte/herunterdrückte; Ich sah eine schwere goldene Glocke, die alleine von einer Person zur anderen wanderte; Ich sah mein Taschentuch, wie es sich alleine bewegte und mit einem Knoten zu mir zurückkehrte... er selbst ist zwar ein blasser, etwas kränklich wirkender, eher hübscher junger Mann, aber ohne ein Aussehen, das einen auf den ersten Blick faszinieren oder abschrecken würde. Es ist wunderbar. Ich bin so froh, dass ich es gesehen habe." In Paris wurde die fragwürdige Helena Petrovna Blavatsky Homes Assistentin.
Der Poet Robert Browning veröffentlichte nach einer spiritistischen Sitzung mit Homes 1864 ein Gedicht über ein betrügerisches eitles Medium, mit dem Titel "Mr. Sludge the Medium" indirekt zu verspotten. Gerüchte machten die Runde, Browning habe D. D. Home als Betrüger überführt.
Homes wurde 1866 von der reichen Witwe Mrs. Lyon als Sohn adoptierte. Sie invesierte 60.000 £ im Versuch, mehr Ansehen in der höheren Gesellschaft zu erreichen. Als die Witwe erkannte, das sich ihre soziale Stellung nicht verändere, erwirkte sie eine Klage vor Gericht, die eine Rückzahlung durch Home vorsah. Auch wenn die Presse Home als Betrüger brandmarkten, standen ihm seine Gönner bei.
1867 lernte Home den Lord Viscount Adare kennen, der später der vierte Earl von Dunraven wurde. Er glaubte an Home und dokumentierte verschiedene Séancen mit Home. Nach Adares Angaben sei er, Charles Wynn und dem Master of Lindsay im Dezember 1868 Zeuge gewesen, wie Home im dritten Stock von Buckingham Gate Nr. 5 aus einem Fenster schwebte und durch ein sieben Fuß entferntes Fenster wieder in das Zimmer schwang.
1871 hielt Home in Sankt Petersburg beim russischen Zaren Alexander II. spiritistische Sitzungen ab.
1858 heiratete Home in Sankt Petersburg die 17-jährige Alexandria, Gräfin von Kroll, Tochter einer adligen russischen Familie. Mit ihr hatte er einen Sohn (Gregoire) und eine Tochter, die aber noch im Säuglingsalter starb. 1862 starb Homes Frau an Tuberkulose. Home versuchte nach ihrem Tod erfolglos an das Vermögen der wohlhabenden Familie zu kommen.
Im Jahr 1871 heiratete Home die wohlhabende russische Dame Julie de Gloumeline, die Home ebenfalls in Sankt Petersburg kennenlernte. Sie war eine Verwandte des führenden russischen Spiritisten Graf Alexander Nikolajewitsch Aksakow.
Im Jahr 1891 trat ein ehemaliger Mitarbeiter Homes an die Öffentlichkeit, der als angebliches "Medium" in Homes Shows auftrat. In den Revelations (Enthüllungen) gab er Geheimnissen preis, wie es Home etwa schaffte, glühende Kohlen in seinen Händen zu tragen oder sein Gesicht in Feuer zu baden.
Home wurde der Hochstapelei überführt, wie viele andere Medien dieser Zeit auch. Etwa bei der Durchführung von Direktstimmen-Séancen, bei der das Medium in Trance mit der Stimme eines Verstorbenen sprach. Vor Gericht wurde Home schuldig gesprochen, "Geisterstimmen" selbst erzeugt und eine Frau Lyon um 24.000 Britische Pfund betrogen zu haben.
Sir Arthur Conan Doyle schrieb, Home habe in seinen "Geistershows" Zuschauer Geisterstimmen hören lassen, in Trance Geister durch sich selbst sprechen lassen, habe hellsehen können und physische Körper levitieren lassen. Home bezichtigte Materialisation-Medien (wie z.B. die Eddy Brothers), die von sich behaupteten, solide Geistformen materialisieren zu können, des Betrugs.
1877 veröffentlichte Home sein Buches "Lights and Shadows of Spiritualism", in denen er in zwei Kapiteln Zaubertricks beschrieb, er betrügerische Medien anwandten.
Frank Podmore und nach ihm Milbourne Christopher zeigten viele Taschenspielertricks auf, wie D. D. Home die angeblich Phänomene durch Tricks hätte erzielen können.
Viele behaupteten, Home führte alle Séancen bei vollem Licht durch. Doch es gab auch andere Zeugen, die dem widersprachen, Home habe bei dunklem Licht gearbeitet: "Der Raum war sehr dunkel... Homes Hände waren gerade mal als schwacher weißer Haufen sichtbar."
Auch die Lichtverhältnisse bei Homes oft zitierten Levitation (Schweben), bei der er angeblich aus einem Fenster raus und zu einem anderen Fenster reingeschwebt sei, wurde oft kritisiert. Einige Zeugen sagten aus, dass die Vorfürung bei Dunkelheit geschah. Lord Adare beschrieb, dass Home in horizontaler Lage "raus und wieder rein schwang". "Er (Home) kam wieder herein (durch das Fenster), mit den Füßen voran, und wir kehrten wieder zurück in den anderen Raum. Es war so dunkel, sodass ich nicht erkennen konnte, wie er unterstützt wurde (außerhalb des Gebäudes)". Weiter berichtetPodmore, dass D. D. Home mit einem Komplizen arbeitete, der ihm bei Sitzungen immer gegenübersaß.
In den Jahren 1870 bis 1873 wurde D. D. Home von dem Physiker William Crookes in dessen Labor untersucht, Angeblich bei vollem Licht. Natürlich war Crookes kein Zauberkünstler und konnte so leicht getäuscht werden. Cookes beschrieb, er sei Zeuge von mindestens 50 Levitationen (Schweben) gewesen. Home soll dabei mindestens fünf bis sieben Fuß (ca. 150 - 210 cm) über dem Boden geschwebt haben. Podmore berichtet: "Wir alle sahen ihn vom Boden auf eine Höhe von sechs inches (etwa 15 cm) aufsteigen, dort verweilte er 10 Sekunden und sank wieder langsam ab."
Zudem überprüfte Crookes das immer wieder plötzlich und ohne ersichtlichen Grund auftretende Spielen z.B. eines Akkordeons, das mehrfach die Melodie "Home, Sweet Home" erklingen ließ. Crookes berichtete von Gewichtsveränderungen bei Gegenständen und Personen oder wie ihm einmal eine Hand aus der Tischplatte heraus kommend Blumen überreicht habe, ohne dass er eine tricktechnische Apparatur bemerkt habe.
William Crookes experimentierte mit drei Testpersonen — allesamt sehr fragwürdige Personen: Florence Cook, Kate Fox und Daniel Dunglas Home. In seinem Abschlussbericht bestätigte Crookes die Authentizität aller drei Medien. Dieses Ergebnis wurde von den wissenschaftlichen Einrichtungen als wertlos betrachtet. Die Qualität der Untersuchungen wird insbesondere dadurch in Frage gestellt, dass Cook und Fox sich später als Hochstaplerinnen herausstellten, was auch Home und Crookes einräumten.
Auch professionelle Trickexperten rieben sich an Home: John Henry Anderson, bekanntester britischer Zauberkünstler seiner Zeit, hatte Home zu seinem Todfeind erkoren, konnte jedoch dessen Effekte ebenso wenig erklären wie später John Nevil Maskelyne. Vier Jahrzehnte nach Homes Tod kündigte Antispiritist Harry Houdini an, dessen Effekte zu kopieren, blieb selbiges jedoch schuldig. Tricktechnische Theorien vertritt Gordon Stein, zu dessen Buch "The Sorcerer of Kings" (1993) James Randi ein Vorwort beisteuerte. Die meisten Effekte von Home unterschieden sich deutlich von denen anderer Geisterbeschwörer und wurden von diesen auch nicht adaptiert. Es bleibt völlig unklar, woher der aus einfachen Verhältnissen stammende Home die Kunst der Täuschung erlernt haben könnte, deren Qualität vor den kritischen Augen der Wissenschaftler, Zauberkünstler und den von Home durch seine öffentlichen Trickerklärungen provozierten Esoterikbetrügern Bestand hatte.
Die Russin Nina Kulagina (geb. Michailowa, 1926–1990) wurde in den 1960ern durch ihre angeblichen psychokinetischen Fähigkeiten berühmt.
Zwischen 1963 und 1966 wurde Kulagina vom Professor Leonid Wassiliew in Leningrad und anschließend von Jakow Petrowitsch Terlezki in Versuchsreihen untersucht. In den Experimente habe Nina Kulagina verschiedene Objekte auf einem Tisch bewegt oder verschieben können, ohne diese zu berühren. Unter anderem auch nichtmetallische Gegenstände wie Streichhölzer und Zigaretten – auch unter einer Glashaube – sowie die Beeinflussung einer Magnetnadel eines Kompasses im Gehäuse. Ein Wissenschaftler behauptete, Kulagina habe das Herz eines Frosches zum Stillstand gebracht. Ihr eindruckvollstes Experiment war, eine Kugel schweben zu lassen. Die Gegenstände,d ei Kulagina verschieben konnte, wogen zwischen 200 und 500 Gramm. Währen den Versuchsreihen wurden Schwarzweiß-Fotos und Stummfilme gemacht. Kulagina behauptete, sie habe ihre "unbewußten Kräfte (entdeckt), als sie in sehr zorniger Verfassung ein Zimmer betreten habe. Als sie zum Schrank gegangen sei, habe sich ein Krug auf den Rand des Regals zu bewegt und sei heruntergefallen und zerbrochen."
Kulagina wurde mehrfach bei Betrugsversuchen überfürt, was die Vermutung nahelegt, das alle Experimente durch Taschenspielertricks hervorgerufen wurden.
Video "Psychokinese Experimente mit Nina Kulagina" auf YouTube ansehen:
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