Die Kryptozoologie (griech. Lehre von verborgenen Tieren) befasst sich mit — meist zweifelhaften — Berichten aus Folklore, Legenden, Augenzeugenberichte, Fußspuren und verschwommenen Fotos. Die wissenschaftliche Zoologie befasst sich nicht mit solchen Wesen, auch wenn die Grenzen zur Kryptozoologie teilweise verschwimmen, wenn ausgestorbene oder neu entdeckte Tierarten gefunden werden. Traditionell vermuten Kryptozoologen, das solche Berichte zum Teil auf noch unentdeckte Tierarten zurückzuführen sind. Eine solche Art wird in der Kryptozoologie als Kryptid bezeichnet.
Der Begriff Kryptozoologie wurde in den 1940er und 1950er Jahren von Ivan T. Sanderson und dem belgisch-französische Zoologe Bernhard Heuvelmans (1916-2001) geprägt. Aufgrund seiner zentralen Stellung wird Heuvelmans oft als "Vater der Kryptozoologie" bezeichnet. Schon vor Entstehung der Kryptozoologie hatten sich andere mit dem Thema beschäftigt, etwa Charles Fort. Von Außenstehenden wird die Kryptozoologie als Pseudowissenschaft eingeordnet. Die 1982 gegründete und seit etwa 2004 inaktive International Society of Cryptozoology (ISC) setzte sich dafür ein, dass die Kryptozoologie als seriöse Wissenschaft anerkannt würde. Im deutschsprachigen Raum übernahm diese Aufgabe von seiner Gründung 2005 bis zur Auflösung 2008 der Verein für kryptozoologische Forschung. 1997 erhielt Heuvelmans den Gabriele Peters-Preis für Fantastische Wissenschaft des Zoologischen Museums an der Universität Hamburg.
Wir wissen mehr über das Universum als über unsere Tiefsee. Atom-U-Boote kommen auf 1.000 bis 2.000 Meter tiefe. Pottwale schaffen es, bis zwei Stunden bis 3.000 Meter Tiefe. Der Roboter "Kaiko" sendete 1995 erstmals präzise Bilder aus dem Marinagraben (10.911m). Die größte Tiefe (11.521m, Westpazifik) hat bisher noch kein Tauchboot erreicht...
Berichte über Seeungeheuer sind nicht nur Seemannsgarn, sondern haben im Kern reale Hintergründe. Beispiele sind zum Beispiel entdeckte Reisenkalmare mit acht Meter langen Tentakeln — sie leben in Tiefen, in die nur Spezial-Tauchboote tauchen können. In diesen Tiefen herrschen eisige Temperaturen, 400 Grad heiße Schwefelquellen und einem so gewaltigen Druck, als würden 1.000 Elefangen auf einem Brustkorb Platz nehmen. Die Forscher sind sich einig: 99,5 Prozent des Lebens findet unter Wasser statt — mit geschätzten 10 Millionen Arten, die noch nie ein Mensch gesehen hat.
Der Kryptozoologie-Report ist Nachfolger des von 1999 bis Ende 2005 bestehenden Magazins "Pterodactylus". Im Kryptozoologie Report werden internationale und nationale Forschungsergebnisse, aktuelle Informationen und Lesermeinungen zur Kryptozoologie sowie Artikel von Autoren, Forschern und anderen Interessierten die sich intensiv mit der Kryptozoologie beschäftigen, veröffentlicht.
Alle Ausgaben der ehemaligen privaten kryptozoologischen Zeitschrift PTERODACTYLUS (Nr. 1 bis 24/25) sind als PDF-Datei auf einer CD/DVD erhältlich.
Update Januar 26, 2023: Leider wurde auch der Nachfolger "Der Kryptozoologie Report" eingestellt.
Bigfoot (engl. "Großfuß") nennt man ein humanoides Wesen der nordamerikanischen Folklore von erheblicher Größe, mit überdimensionalen Füßen und starker Fellbehaarung, das in fast allen Gebirgen der USA und Kanadas, insbesondere in den Rocky Mountains und den Appalachen, gesichtet worden sein soll. Vermeintliche Sichtungen werden allerdings auch aus den Waldgebieten von Texas berichtet. Bigfoot wird in Kanada auch Sasquatch genannt, was in der Sprache dort ansässiger Ureinwohner für "stark behaarter Mensch" steht.
Berichte über Bigfoot reichen bis in die 1850er Jahre zurück, als in Nordkalifornien Indianer von einem solchen Wesen berichteten. Auch in verschiedenen Gebieten Asiens, wie der Volksrepublik China, Malaysia und Indien, wird von ähnlichen Wesen unter anderen Namen berichtet. In den Medien werden die verschiedenen Wesen zumeist durch einen Namensvorsatz unterschieden, der das jeweilige Land bezeichnet.
Manche Kryptozoologen halten den Bigfoot wie den Yeti für einen Überlebenden der ausgestorbenen Gattung Gigantopithecus, andere halten ihn einfach nur für einen Mythos.
Bislang konnten keine allgemein anerkannten Beweise für die Existenz von Bigfoot erbracht werden. Ton- und Bildaufnahmen erwiesen sich entweder eindeutig als Fälschungen oder sind sehr umstritten.
Am bekanntesten ist ein 1967 von Roger Patterson und Robert Gimlin veröffentlichter 16-mm-Film am Bluff Creek, der ein kryptozoologisches Wesen zeigt, das nach Meinung von Skeptikern ein Mensch in einem Gorillakostüm ist.
Im Dezember 2002 erklärte Michael Wallace, der Sohn des verstorbenen Holzfällerunternehmers und Bigfootforschers Ray L. Wallace, dass sein Vater seit ca. 1958 Bigfootfußspuren mit aus Holz geschnitzten Füßen gelegt habe. Die Veröffentlichung der Wallace-Geständnisse und der Fotos von Michael Wallace mit großen Holzfüßen in der Hand fand ein starkes Echo in den amerikanischen und internationalen Medien.
Im Juli 2008 behaupteten zwei Männer, dass sie in nördlichen Wäldern des amerikanischen Bundesstaates Georgia einen Bigfootleichnam gefunden hätten. Wie am 19. August bekannt wurde, handelte es sich dabei aber lediglich um ein handelsübliches Bigfootkostüm, welches von den beiden offensichtlich in betrügerischer Absicht eingefroren wurde.
Das Ungeheuer von Loch Ness, auch Nessie genannt, soll ein Tier oder eine Gruppe von Tieren sein, die in Loch Ness, einem See in Schottland, in der Nähe der Stadt Inverness leben. Nessie wird üblicherweise als Seeschlange beschrieben, mit einer Länge von bis zu 20 Metern.
Die meisten Wissenschaftler und Experten erklären die Berichte über Nessies Existenz allerdings als absichtliche wie unabsichtliche Falschmeldungen oder Fehlbestimmungen von gewöhnlichen Tieren. Regional ist der Mythos zu einer wichtigen Einnahmequelle geworden, da der See heute eines der Hauptziele für den Tourismus in Schottland ist. Während des Sommerlochs tritt das Ungeheuer regelmäßig als Schlagzeile in der Presse auf. Auf die verschienen Thesen, wonach Nessie ein Nachkomme eines Plesiosaurus sei, der vor 150 Millionen Jahren ausgestorben ist, wollen wir hier nicht näher eingehen.
Im Auftrag der britischen BBC untersuchte 2003 ein Forscherteam mit über 600 Sonargeräten und Satelittennavigationsausrüstung den See mit dem Ergebnis: Es gibt kein Ungeheuer im Loch Ness.
Forscher machten ein Experiment: Sie versenkten einen Zaunpfahl im See. Direkt vor den Augen einer Touristengruppe zogen sie den Zaunpfahl an die Wasseroberfläche. Danach befragten die Forscher die Augenzeugen, was sie gesehen hätten: Die meisten berichteten von einem quadratischen Objekt, während andere zum Stift und Zettel griffen und Monsterköpfe malten...
Als Yeti oder Schneemensch bezeichnet man ein zweibeiniges, behaartes Fabelwesen des Himalaya. Die Sherpa leiten sich den Begriff aus Ye "Fels" und The "Tier" her. In Tibet wird der Yeti als Migö (Wilder Mann) oder auch Gang Mi (Gletschermann) bezeichnet. Die Lepcha haben viele Sagen über den Yeti erhalten und nennen ihn Lomung (Berggeist) oder auch Chumung (Schneegeist), wobei sie ihn als Gott der Jagd und Herrn allen Rotwilds verehren.
Der Yeti soll in der Regel zwischen zwei und drei Meter groß sein und über 200 Kilogramm schwer, mit Fußabdrücken von bis zu 43 Zentimetern Länge. Lepcha und Tibeter beschreiben ihn als Affentier, mit einem eiförmigen und spitz zulaufenden Schädel sowie kärglicher, rötlicher Behaarung. Angebliche Fußabdrücke im Schnee sollen mehrmals und von unterschiedlichen Expeditionen auf 5.000-7.000 Meter Höhe gefunden und über längere Strecken nachverfolgt.
Einige Zoologen und auch der Südtiroler Bergsteiger Reinhold Messner in seinem Buch Yeti — Legende und Wirklichkeit vertreten die Auffassung, dass der Yeti mit dem Tibetischen Braunbären oder Tibetbären (Ursus arctos pruinosus) identisch sei. So sei in einigen Himalaya-Sprachen Yeti das Wort für Bär. Zu einem ähnlichen Ergebnis kam 2003 der Japaner Makoto Nebuka nach zwölfjähriger Recherche im Himalaya. Dieser könnte zur Familie der Arctotherium gehören.
1960 brachten Edmund Hillary und Marlin Perkins von einer Expedition einen angeblichen Yeti-Skalp eines erschossenen Yeti mit, der sich bei der Untersuchung als Bergziegenhaut herausstellte.
1906 wurde der größte Schmetterling der Welt auf Neuguinea entdeckt: Der Königin Alexandra-Vogelflügler Ornithoptera alexandrae hat eine Flügelspannweite von bald 30 Zentimeter. Weil er meist in 20 bis 30 Meter Höhe lebt, wurde das erste Exemplar dieser Art nicht — wie bei Schmetterlingen üblich ‐ mit einem Netz gefangen, sondern mit einem gezielten Schuss erlegt.
1906 beschrieb George Boulender den größten Frosch der Welt, den Goliathfrosch aus Westafrika, der über 30 Zentimeter groß und fast vier Kilogramm schwer werden kann — von der Größe einer großen Katze.
1912 wurde erstmals ein Komodowaran geschossen und der Wissenschaft zugänglich gemacht. Damit war die Existenz jener legendären "Landkrokodile" und Drachen, von denen Einheimische schon länger berichteten, endlich bewiesen. Die größten Komodowarane, die jemals gefangen wurden, maßen über dreieinhalb Meter — länger wird nur noch der schlankere Papuawaran Neuguineas, der über vier Meter lang werden kann.
1951 wurde in Kolumbien die Blombergkröte, die größte Kröte der Welt entdeckt, die 25 cm lang und über ein Kilogramm schwer werden kann.
1952 wurde von einer dänischen Expedition ein Tier aus einer Meerestiefe von fast 4.000 Metern hervorgeholt, das Nichtzoologen kaum beachten würden, für Experten aber eine Sensation darstellte: Neopilina ist ein besonderes Weichtier — ein lebendes Fossil aus der Gruppe der Monoplacophora oder Napfschnecken, die seit über 350 Millionen Jahren ausgestorben galt, ein besonders urtümlicher Verwandter von Muscheln, Schnecken und Tintenfischen.
Wir wollen hier gar nicht auf die vielzahl von Mythen eingehen, sondern lediglich eine kleine Liste von "Monstern"
Seeungeheuer Altamaha-ha
https://en.wikipedia.org/wiki/Altamaha-ha
Seemonster Chessie
https://en.wikipedia.org/wiki/Chessie_(sea_monster)
Der "Ziegensauger" Chupacabra
https://de.wikipedia.org/wiki/Chupacabra
Saurier Mokele-Mbembe
https://de.wikipedia.org/wiki/Mokele-Mbembe
Fabelwesen Mothman
https://de.wikipedia.org/wiki/Mothman
Seeungeheuer Ogopogo
https://de.wikipedia.org/wiki/Ogopogo
Liste von Krytide (englisch):
https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_cryptids
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