Die Caritas, ein Tochterunternehmen des römisch-katholischen Kirchenkonzerns und die Diakonie, ein Tochterunternehmen der evangelische Kirche, sind die größten "Wohlfahrtsvereine" in Deutschland. Doch wie wohltätig sind sie? Warum kassieren sie Spitzengehälter von Spenden und öffentlichen Zuwendungen, ohne aber einen Cent aus eigenen Mitteln einzusetzen? Warum unterstützt der Staat solche Unternehmen? Solche Konzerne mit Steuergelder zu finanzieren ist in Zeiten von Bürgergeld aus der Zeit gefallen.
Die Caritas ist die Wohlfahrtsorganisation der katholischen Kirche, also ein Tochterunternehmen des katholischen Kirchenkonzerns. Sitz der Muttergesellschaft ist im eigenen Land Vatikan. Natürlich auch von der Steuer freigestellt. Der Deutsche Caritasverand (ohne die 25.000 Dienste und Einrichtungen der Caritas in Deutschland) hat 464 Beschäftigte (2018) und einen Umsatz von 244,1 Millionen Euro (2023). Das Unternehmen hat Aktiva von 43 Millionen Euro in form von Grundstücken und Gebäuden. Der Gesamtumsatz aller Dienste und Einrichtungen der Caritas wurde 2002 auf rund 25 Milliarden geschätzt.
Spenden sind für die Caritas die geringsten Einnahmequellen. Der größte Einnahmen sind staatliche Zuwendungen. Das Unternehmen ist in jedem Bereich tätig, der vom Staat finanziert wird, ohne das größere Eigenmittel eingesetzt werden müssen aber nach aussen hin als Unternehmen der Caritas präsentiert wird. Kindergärten (Kitas, Kindertagesstätten), Beratungsstellen von Suchtberatung, Schuldnerberatung, Schwangerschaftsberatung, Migrationsberatung, Beratung von Prostituierten, Behindertenwerkstätten, Selbsthilfegruppen, Krankenhäuser, Pflegedienste, Pflegeheime, Wohnheime für Menschen mit Behinderung, Kinder- und Jugendheime, Obdachloseneinrichtungen, Schülerhorte, Frauenhäuser, Hospize, Second-Hand-Läden, Aus- und Fortbildungen (siehe Fortbildungsindustrie), Kleiderkammern, Telefonseelsorge (zusammen mit der Diakonie), und viele mehr.
Schätzungen zufolge setzt die Diakonie oder die Muttergesellschaft katholische Kirche nur rund 1,8 bis sechs Prozent Eigenmittel ein. Der Rest sind staatliche Fördermittel. Werden Förderungen gekürzt oder gestrichen, wird auch das Angebot zusammengestrichen.
2015 betrug das Gehalt des Caritas Geschäftsführer Rainer Flinks 160.000€ im Jahr.
Offizielle Einzelangaben von Geschäftsführer der Caritas gibt es keine. Auf der Homepage gibt die Konzernleitung an: "Gesamtbezüge des Vorstands (einschließlich tätigkeitsbezogener Nebeneinkünfte; ohne Arbeitgeberanteil zur Sozialversicherung und sonstige Sozialabgaben) beliefen sich 2022 insgesamt auf 374.000 Euro (2021: 391.000 Euro)".
Teile man nun die Gesamtsumme durch die Anzahl der drei Vorstandsmitglieder Caritas Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa, Vorstand Finanzen und Internationales Steffen Feldmann und die Vorständin Digitales und Personal Susanne Pauser" kommt man auf ein Durchschnittsgehalt von rund 125.000 Euro.
Auch die Caritas Geschätsführer und Caritas Direktoren gönnen sich großzügige Gehälter. Beispiel Caritas Frankfurt: "Das Bruttogesamtgehalt unserer Caritasdirektorin (Caritas Frankfurt) Gaby Hagmans beträgt (2023) 143.000 Euro/pro Jahr. Darin enthalten ist ein Dienstwagen als Gehaltsbestandteil. Der Kaufpreis des Mittelklasse-Fahrzeugs beträgt ca. 37.000 Euro (inkl. MwSt.). Sie ist auch Aufsichtsratsmitglied der der Barmherzige Brüder Trier gGmbH (BBT) tätig, der unter anderem das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder (Trier) betreibt und erhält für diese Nebentätigkeit eine Aufwandsentschädigung seitens der BBT.
Die Frankfurter Niederlassung des Diakonie Konzerne hat eine Übersicht von staatlichen Geldern veröffentlich, Gelder die eigentlich eher Bedürftige zukommen lassen sollte statt in kirchlichen Konzernen zu versickern. Im Zeitalter von Bürgergeld sind solche Fö,rderungen mehr zeitgemäß.
Man sieht deutlich, was nur eine einzige Niederlassung der Diakonie an Steuergelder erhält. Bund 4.004.730€ (4 Millionen) Land 6.857.000€ (6,8 Millionen) Stadt/Kommune 11.381.930€ (11,38 Millionen), Staatliche Zuwendungen gesamt: 22.243.660€ (Stand 2024). Angaben natürlich pro Jahr.
Hinzu kommen "Erträge aus "Leistungen" wie die Pflegedienste oder Kinder und Jugendhilfe an 73,8 Millionen Euro (73.819.870&euro).
An dieser Stelle sei auf das Buch "Die Caritas-Legende. Wie die Kirchen die Nächstenliebe vermarkten" von Horst Herrmann aus dem Jahr 1993 empfohlen. Schon damals kritisierte er den Etikettenschwindel der Kirchen, weil nur ein Bruchteil der Kirchensteuern im sozialen Bereich wie etwa Caritas oder Diakonie verwendet werden.
Bereits 1993 kritisierte Herrmann die staatlichen Zuwendungen: Schon damals wurden die Wohlfahrtsverbände zum weitaus überwiegenden Teil von staatlichen Zuschüssen zu 82 Prozent, 10,8 Prozent aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen und nur 3,4 Prozent Eigenmitteln. Die Diakonie erhielt aus den Kirchensteuern nur 3,8 Prozent.
Weiter wird kritisiert, das von den Kirchensteuereinnahmen bei der evangelischen Kirche nur 13,1 Prozent für soziale Arbeit verwendet werden und bei der katholischen Kirche zu 16,7 Prozent.
Die Diakonie ist die Wohlfahrtsorganisation der evangelischen Kirche, ein Tochterunternehmen des Kirchenkonzerns evangelische Kirche. Das Unternehmen Diakonie wird unter anderem mit Steuergelder unterstüztzt durch das Auswärtige Amt, vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und die Europäische Kommission (EU). Summen sucht man vergebens.
Die Diakonie ist das evangelische Gegenstück der evangelischen Kirche in Deutschland, mit dem gleichen Leistungsumfang und den gleichen staatlichen Mitteln.
Weitere Tochterunternehmen der Evangelischen Kirche in Deutschland ist das Unternehmen "Brot für die Welt".
Nach offiziellen Angaben der Evangelischen Kirche kassiert der Präsident der Diakonie Deutschland 120.000 Euro pro Jahr.
Gemeinsam mit dem Konzern Deutsches Rotes Kreuz (DRK) haben sich die Unternehmen Caritas und Diakonie sich zu der Spendensammelorganisation Aktionsbündnis Katastrophenhilfe zusammengeschlossen. Das soll Vertrauen und Seriösität vermitteln.
Meldungen zufolge stellt der Deutsche Staat Langzeitarbeitslose als Ein-Euro-Jobber Unternehmen wie Caritas oder Diakonie bereit. Weigert sich ein Bürgergeld-Empfänger, werden ihm die Mittel gestrichen. Offizielle Zahlen über die Zwangsarbeit gibt es keine.
Eine Empfehlung in diesem Zusammengang ist das Buch "Caritas und Diakonie in Deutschland" von Carsten Frerk. Im Handel ist das Buch nicht mehr erhältlich, aber gebraucht noch zu erhalten. Der Autor ist bekannt für seine Recherchen zum Thema Kirchenfinanzen.
Der Deutsche Caritasverband hatte 1960 noch 137.496 Beschäftigte, 2003 sind es 499.313 Mitarbeiter, fast 2,5mal soviel. Die Diakonie hatte Anfang der 1970er Jahre 175.000 Mitarbeiter, 2002 waren es 452.244 Mitarbeiter, fast das 1,6fache.
Beim Thema Legale Diskriminierung ist zu bedenken, dass Kirchen ein eigenes Arbeitsrecht haben, nicht vergleichbar mit dem des Steuerzahlers. Es gibt keine Mitbestimmung, kein Streikrecht und die MitarbeiterInnen sind an dubiose Loyalitätsrichtlinien gebunden, deren Interpretation ausschließlich bei den Arbeitgebern liegt.
Auf die Finanzaffären der katholischen Kirche wollen wir hier nicht näher eingehen, wie auch die Kinderschändereien von Kirchenmitarbeitern.
Beim Thema Vertrauenswürdigkeit gab es 2002 eine weltweite Gallup-Umfrage, bei denen die Kirchen in Deutschland auf dem letzten Platz 17 landeten. Weltweit wurden die Kirchen auf Platz vier eingestuft, weil da auch keine staatlichen Gelder, Kirchensteuer, Steuerfreiheit, etc gibt.
Auch die weit verbreitete falsche Ansicht, das die Kirche mit den Einnahmen gutes tue, widerlegt der Autor: Der "Kirchenquote", also dem Anteil von Kirchengeldern in der Finanzierung aller Tätigkeiten von Caritas und Diakonie. Diese Kirchenquote beträgt 1,8 Prozent. In Summen ausgedrückt finanzieren die beiden Kirchen von den 44,5 Milliarden Euro Kosten der Einrichtungen in der Trägerschaft von Caritas und Diakonie insgesamt nur 828 Millionen Euro. Es sind nur 4,8 Prozent des Geldes der Kirchen, die für soziale Zwecke eingesetzt werden.
Die kirchlich finanzierte Wohlfahrt ist also eine Legende.
14.07.2023. Die Bundesregierung hat angekündigt, bei den Freiwilligendienste wie Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) oder Bundesfreiwilligendienst (Bufdi) 78 Millionen (23 Prozent) einsparen zu wollen. Kritik kam prompt von den Konzernen Deutsches Rotes Kreuz, Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) und Diakonie, die sich diese Mitarbeiter auf Staatskosten, auch weiterhin halten wollen. Die Unternehmen sind zunehmend in Schulen unterwegs, um kostenlose oder zumindest günstige Mitarbeiter zu werben.
20.09.2024. Die Sozialbehörde (unter Sozialsenatorin Claudia Schilling (SPD)) in Bremen untersucht den Fall von schwerer Gewalt von Beschäftigten gegen Bewohner mit schwerer Behinderung in der diakonischen Stiftung Friedehorst. Demnach seien die drei bewohner der auf maxima fünf Personen ausgelegten Wohngruppe körperlicher, verbaler und psychischer Gewalt ausgesetzt worden. Die Stiftung habe die Beschuldigten Mitarbeiter vm Dienst freigestellt.
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